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Policy Brief

PB 9/2021: Die EU Sustainable-Finance-Strategie – Implikationen für die künftige Bundesregierung

  • Die überarbeitete Sustainable-Finance-Strategie der EU bestätigt die wichtige Rolle der Finanzbranche für die Nachhaltigkeitstransition der Wirtschaft, konkretisiert sie jedoch nicht ausreichend. Viele der Maßnahmen sind begrüßenswert, oft mangelt es jedoch an Dringlichkeit und Dynamik.
  • Die Strategie sollte stärker in das gesamtwirtschaftliche regulatorische Umfeld eingeordnet werden, um das Zusammenwirken der unterschiedlichen Politikinstrumente wie CO2-Offenlegungspflichten und CO2-Bepreisung zu unterstützen.
  • Die Definition von Nachhaltigkeitsrisiken ist sehr allgemein gefasst. Insbesondere sollten neben physischen Risiken ab sofort Transitionsrisiken explizit berücksichtigt werden.
  • Vor dem Hintergrund der enormen Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz, sollte der grüne Kredit- und Hypothekenmarkt weiterentwickelt werden.
  • Laufende Gesetzesinitiativen im Bereich Digitalisierung und zum Umgang mit Daten auf nationaler und EU-Ebene sollten stärker in der Sustainable-Finance-Agenda berücksichtigt werden.
  • Der starke Fokus auf den Klimaschutz vernachlässigt andere wichtige Umweltziele des Green Deal, etwa zu Biodiversität sowie soziale Aspekte.
  • Offenlegungs- und Berichtspflichten für kleine und mittlere Unternehmen sollten mit konkreten Standards und externen Prüfungsmechanismen flankiert werden.
  • Für die öffentliche Hand sollten weitergehende Anforderungen zur Erreichung von Klimazielen, zu Offenlegungs- und Berichtspflichten sowie zur Messung von Nachhaltigkeitsrisiken- und -auswirkungen von Investitionen gestellt werden.
  • Ein stärkeres Engagement im Bereich ESG seitens institutioneller Investoren sollte durch einen deutschen Stewardship Code und einheitliche Standards unterstützt werden.

 

Danksagung: Die Partner der Wissenschaftsplattform Sustainable Finance danken den Gastautor:innen Oliver Herrmann, Malte Hessenius, Katharina Erdmann, Laura Kaspar, Blerita Korça und Liyana Nayan von Climate & Company für ihre Beiträge.

 

 

 

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