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Recherche-Tour zu Sustainable Finance in Frankfurt

Rückblick auf die Recherche-Tour zur Sustainable Finance für Journalist:innen vom 6. bis 8. September 2023 in Frankfurt am Main

In Kooperation mit dem Journalist:innen-Netzwerk Clean Energy Wire und dem Green and Sustainable Finance Cluster Germany begrüßte die Wissenschaftsplattform Sustainable Finance Anfang September rund 20 internationale Journalist:innen zu einer Recherche-Tour in Frankfurt am Main. Über drei Tage hinweg trafen die Teilnehmenden auf verschiedene Akteure aus dem Bereich Sustainable Finance, erweiterten ihr Netzwerk und vertieften ihr Verständnis für die Rolle des Finanzsektors in der Nachhaltigkeitstransformation. 

Obwohl der Investitionsbedarf immens ist, spielt das Thema Finanzierung in der Berichterstattung zur Energiewende und zum Klimaschutz oft eine untergeordnete Rolle. Viele fühlen sich von den technischen Begrifflichkeiten und Konzepten der Finanzwelt abgeschreckt. Das Journalist:innen-Netzwerk Clean Energy Wire und die Wissenschaftsplattform Sustainable Finance möchten diesen Berührungsängsten entgegenwirken. Sie bieten Formate an, die Journalist:innen den Einstieg in die Berichterstattung zu Finanzthemen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, erleichtern.

Erfolgreiches Online-Angebot führt zu Recherchereise

Nach der Etablierung einer virtuellen Briefing-Serie ab April 2022 kamen vom 6. bis 8. September 2023 rund 20 Journalist:innen nach Frankfurt am Main, um vor Ort von Expert:innen zu erfahren, welche Herausforderungen diese für den Finanzsektor sehen und wie ihre Organisationen ihnen begegnen.

In Zusammenarbeit mit dem Green and Sustainable Finance Cluster Germany, das die Tour mitorganisierte, gestaltete die Wissenschaftsplattform Sustainable Finance die Auftaktveranstaltung in der Frankfurt School of Finance & Management. Nach dem Eröffnungsvortrag des Cluster-Geschäftsführers Michael Schmidt gaben die WPSF-Mitglieder Ulf Moslener und Oliver Schenker sowie Annette Detken und Karsten Loeffler von der Frankfurt School Einblick in ihre Forschungsprojekte. Dabei präsentierten die Forschenden grundlegende Diskurse, Instrumente und Akteur:innen, etwa die Bemühungen der Europäischen Union, die Finanzwirtschaft als gestaltenden Akteur in die Erreichung von Klimazielen einzubeziehen.

Nachdem Veronika Pountcheva die Arbeit und Ziele des International Sustainability Standards Board (ISSB) vorgestellt hatte, diskutierten beim Abendempfang in der Faculty Lounge der Frankfurt School die Journalistin Verena von Ondarza, die Vorsitzende des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung Silke Stremlau und der Cluster-Geschäftsführer Michael Schmidt über die Erfolgsaussichten einer nachhaltigen Finanzwirtschaft.

Sustainable Finance als Verbindung zwischen Finanz- und Realwirtschaft

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse trafen die Teilnehmenden an den Folgetagen Vertreter:innen der Finanz- und Realwirtschaft. So stand am Donnerstag, den 7. September, zuerst ein Besuch bei der Europäischen Zentralbank auf dem Programm, wo ihnen Irene Heemskerk und Giuseppe Barillà, Leiterin und stellvertretender Leiter des Climate Change Center, einen Einblick in die klimabezogenen Aktivitäten der EZB gewährten. Bei der anschließenden von CLEW-Geschäftsführer und Chefredakteur Sven Egenter moderierten Panel-Diskussionen in den Räumlichkeiten der Deutschen Börse hatten die Journalist:innen die Gelegenheit, sich mit führenden Vertretern der deutschen Finanzwirtschaft auszutauschen und sie zu den Transformationsplänen ihrer jeweiligen Organisationen zu befragen.

Zum Abschluss besuchte die Gruppe am Freitag die Frankfurter Produktionsstätte des Schweizer Spezialchemieunternehmens Clariant und erhielt Einblicke in die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen, die mit der erforderlichen Umstellung von Produktionsprozessen verbunden sind.

Ein für beide Seiten gewinnbringender Austausch

Auf diese Weise erhielten die Journalist:innen einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Themas und konnten dabei nicht nur ein grundlegendes Verständnis aufbauen, sondern auch Ansatzpunkte und Kontakte für weiterführende Recherchen sammeln. Ebenso sorgte die Außenperspektive der Teilnehmenden für neue Denkanstöße bei den Expert:innen und wurde entsprechend wertgeschätzt.

Insgesamt schaffte das Format ein stärkeres Bewusstsein für die wichtige Rolle der Medien.  Gerade die Komplexität des Finanzsektors macht einen tiefergehenden Austausch erforderlich – nur so kann die Transformation erfolgreich erklärt und vermittelt werden.

 

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